Der Hybrid Motor auf dem richtigen Weg?

13.07.2020 Allgemein

Bauchentscheidung und die Folgen

Haben sie sich auch mal selbst überrascht? Wenn sie vielleicht mal was gegessen haben, was sie noch nie wirklich mochten, oder sie mal entgegen der eigenen Grundsätze gehandelt haben und anschließend positiv überrascht waren.

Mir erging es vor ein paar Wochen so, als ich entgegen aller mir gesetzten Statuten und Prinzipien einen Hybrid-PKW kaufte. Bitte nicht falsch verstehen: Als Techniker und Innovations-Freund bin ich immer offen für was Interessantes in Sachen Technik, erst recht wenn Räder und/oder Flügel dran sind. Jedoch spielte ich bisher lieber in der „Loud & Proud“-Liga als in der „Soft & Lazy“-Ecke, egal ob es sich dabei um Musik oder Maschinen handelte. Für mich hat ein Motorrad schlicht 2 Räder und 2 Zylinder zu haben, und ein Auto darf sich gerne im V8-Rhythmus bewegen, oder wenigstens in Reihe 6 brabbeln, wenn sie verstehen!

Klingt komisch beim Fahren

Und jetzt sitze ich –noch von mir selbst geschockt- in meinem Toyota Prius (!!), und warte jeden Morgen auf das Erwachen des Motors. Klappt aber nur wenn der Akku mal an der unteren Kapazitätsgrenze ist. Dann startet mein 1.8L Vierzylinder „Big-Block“ mit einem kaum zu spürenden leichten Ruck, und verfällt schlagartig in ein monotones leises Brummen. Untermalt vom Sirren und Heulen des Elektromotors beginnt die Fahrt zu Arbeit. Irgendwie cool, dieses „Mäusekino“ (Infodisplay) für die Kraft und Energieverteilung. Man sieht genau welche Aggregate arbeiten, und welche faulenzen. Wenn der Benziner arbeitet, dann immer nur im effizientesten Drehzahlbereich. Nicht wie üblich, die anderen Motoren, die sich immer vor oder hinter dem Bereich des optimalen Wirkens befinden, und mehr Wärme als Leistung abgeben. Schlaue Sache! Klingt aber irgendwie komisch beim Fahren - egal !

Willkommen auf der „Enterprise“: Alles ist Digital.

Hier geht nichts per Seilzug oder Umlenkhebel. „Drive-by-Wire“ ist hier kompromisslos umgesetzt. Der Wählhebel scheint zu schweben und die Informationen über Geschwindigkeit und Kraftstoff, bis hin zum Radiosender werden nur per LCD, LED oder per „Headup Display“ angezeigt. Zeiger gibt es nicht. Alles geht leicht und per Knopfdruck oder Touchscreen. Telefonieren und Navigieren auch per Sprachbefehl. „Spielzeug“ wäre das falsche Wort für ein hocheffizientes Fahrzeug wie dieses. Aber wie heißt es doch gern bei den Ehefrauen und Freundinnen: “Männer werden 12 Jahre alt, danach wachsen sie nur noch.“ Gehen Sie zu einer Prius Probefahrt, und schauen Sie ihrem Mann in die Augen während er hinterm Steuer sitzt…das sind glänzende „Kinderaugen“, wie damals als die erste ATARI-Spielekonsole mit Pac-Man im Fernsehen beworben wurde. Geschickte Verkäufer legen in diesem Moment den Kaufvertrag mit dem typischen V-Gruß eines Vulkaniers vor, mit den Worten: „Übernehmen Sie ab hier, Käpt´n (Kirk)?“

Farbe bekennen

Nun fragen Sie sich vermutlich, wie ein Typ mit der ausgeprägten Vorliebe für große Brennräume auf die Idee kommt plötzlich Prius zu fahren. Ganz einfach: Weil es so unglaublich beruhigend ist für die Nerven, die Seele und das Gewissen. Punkt!
Die schon legendäre Zuverlässigkeit und die absolute Ausgereiftheit des Toyota-Hybriden haben mich schon überzeugt bevor ich einen gefahren, geschweige einen besessen habe. Die haben es ganz einfach verstanden das Bestehende mit jeder Modellpflege immer weiter zu optimieren. Dieses Verfahren ist leider heute nicht mehr üblich und nur bei wenigen Herstellern noch in Fragmenten zu finden. Oftmals wird der Kunde zum Testfahrer wider Willen ernannt.... Doch zurück zum Auto.

Mein Toyota Prius Hybrid spart jetzt noch mehr!

Guido S. aus aus Wrestedt, Kunde bei MATHY

Einen Hybrid zu fahren bedeutet unweigerlich auch Farbe zu bekennen. Vorzugsweise „grün“. Damit möchte ich nicht politisch werden, sondern den Umweltaspekt, der –zugegeben- für mich erst auf den 2. oder 3. Blick interessant wurde an meine Kinder weitergeben. Wir hinterlassen mit unserem Dasein eine Spur auf diesem Planeten. Leider eine Spur der Verwüstung und der Umweltschäden. Und diese Spuren werden sich unweigerlich auf unsere Kinder und Enkelkinder auswirken. Das können wir in den nächsten Generationen nicht wieder gut machen, nur bei passender Kausalität den „Schaden begrenzen“.

Diese Gedanken überfallen einen irgendwann. Bei mir mit dem Ergebnis „Prius“. Meine 2 Kinder sollen mich aber als einen Menschen in Erinnerung behalten der Verantwortung für sein Handeln gezeigt hat. Auch als Einzelperson kann man etwas tun. Sei es mit der Erhaltung älterer Fahrzeuge,oder mit einem Umstieg auf ein ressourcen-schonendes Vehikel. Ganz bewusst habe ich die Problematik der Batterieherstellung und des Lithiumabbaus hier nicht angesprochen. Erstens verwendet mein Prius eine Nickel-Metallhydrit-Batterie und keine Lithium-Ionen und zweitens würde es den Rahmen dieses Blog´s deutlich sprengen wenn man alle Aspekte einmal beleuchten wollen würde.

Entspannt ankommen garantiert !

Für mich als Pendler mit 150 km Arbeitsweg ist es die perfekte Symbiose aus Fortbewegungsmittel und „Spielzeug“. Nicht nur das, man entdeckt die neue Lust am Sparen, und versucht möglichst lange zu „Segeln“ (durch sehr geringe Bremswirkung des Antriebs, das Auto zum Beispiel vor Ortschaften ausrollen lassen), wie es unter Hybrid-Fahrern heißt. Damit lassen sich reale Durchschnittsverbräuche mit einer 4 vor dem Komma leicht erzielen. Und das ohne eine „Wanderdüne“ oder ein Verkehrshindernis zu sein. Die Ruhe und Gelassenheit die man „erfährt“ merkt man nach der Arbeit. Man kommt völlig relaxed und entspannt nach Hause. Danke dafür Prius!!!

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