Kurz- oder Langstreckenfahrer - Was Ihr Fahrprofil für Ihren Geldbeutel bedeuten kann

15.06.2020 Allgemein
Probleme typischer Kurzstreckenfahrer

Was bin ich ??? Oder anders gefragt: welcher Autofahrer-Typ bin ich?

Haben wir uns diese Frage nicht alle schon mal gestellt? Gut, manchmal ist die Fragestellung mehr esoterisch und das andere mal eher ein morgendlicher Zustandsbericht beim Blick in den Spiegel. Doch diesmal stellen wir uns die Frage mal auf dem Weg zur Arbeit, oder zum Kindergarten, oder zum täglichen Shopping-Bummel. Wir sind ja alle Individuen, und somit ist auch unsere tägliche Fahrt mit dem Auto sehr individuell.

Der Pendler-Typ: Wohnung oder Haus außerhalb der Ballungsräume, und jeden Tag rund 70-130 km Strecke. Das Auto ist in der Regel ein Diesel oder ein kleiner Benziner.
Der Kurzstrecken-Typ oder das „Mutterschiff“: Familienmanager/in mit 24 Std. Dienst, und beinahe ständig in Zeitverzug und gestresst bis nach Meppen. Das Auto, zu erkennen an den Aufklebern von „Fynn & Maja“ die grad „on Tour“ sind, ist meistens ein Van, Kleinbus oder großer Kombi, je nach Anzahl der Kinder und Größe der Haushaltskasse.

"Autos sind auch nur Menschen"

Belassen wir es mal bei diesen zwei Typen und deren unterschiedlichen Fahrprofilen. Der Pendler als typischer Langstreckenfahrer und der/die Familienmanager/in mit Kurzstrecken und großem „Einkaufswagen“ welcher (leider) auch oftmals wie einer behandelt wird. Nur hier steckt man keinen Chip oder einen Euro hinein, sondern viele Hundert oder gar Tausende. Mal abgesehen vom nicht unerheblichen Kaufpreis. Gerade bei den Kurzstrecken-Fahrzeugen ist der Verschleiß um ein vielfaches höher, als bei Papas altem Diesel der täglich viele Kilometer mit gleichbleibendem Fahrprofil abspulen muss.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! Diese Weisheit ist wohl jedem ein Begriff, der sich schon mal mit einem banalen „…das wusste ich aber nicht!“ versucht hat aus der Misere zu ziehen. Die Unwissen liegt bei den Kinder-Taxi-Piloten jedoch nicht unbedingt an einer mir-doch-egal-Einstellung, sondern vermutlich daran häufig mit eben anderen Dingen beschäftigt zu sein. Und so kommt es, das gerade die Fahrzeuge mit dem Kurzstrecken-Fahrprofil öfter in der Werkstatt stehen als die, die vermeintlich mehr verschleißen, weil sie mehr Kilometer fahren. „Autos sind eben auch nur Menschen“, zitierte einst schon Rallye-Gott Walter Röhrl.

Schatzi, bei meinem Auto leuchtet eine Lampe!

Die typische Kommunikation eines Kurzstrecken-Fahrers beschränkt sich häufig auf einen Zettel auf der Kühlschranktür oder vorm Spiegel im Flur mit den Worten: „Schatzi, bei meinem Auto leuchtet eine Lampe! Schau doch bei Gelegenheit mal danach. Danke!“ Nur das Schatzi gerade flott zur Arbeit hechtet, und sich danach drum kümmert. Oder eben die o.g. Gelegenheit erst am Wochenende in Aussicht steht. Und da liegt der Hase im Pfeffer.

Als Kurzstrecken-Autofahrer ist es einfach unerlässlich darauf zu achten das es dem Familientaxi gut geht. Und wenn der Zettel am Kühlschrank von Dienstagmorgen erst am Samstagabend nach Schatzi´s Fußballtraining bearbeitet wird, ist aus dem kleinen leuchtenden Lämpchen meistens eine ausgewachsene Fehlermeldung geworden welche als nächste Maßnahme einen Werkstattbesuch einfordert. Und da nützt es auch nichts, sich mit einem „wusste ich nicht“ zu versuchen aus der Misere zu ziehen um das Problem aus der Welt zu schaffen. Denn nun geht der „Spaß“ erst richtig los: Werkstatt-Termin, Ersatzfahrzeug, Kindersitze umbauen, Ersatz-Kindertaxi für die Fahrt in die KiTa und/oder Schule finden, und die bange Frage was es wohl kosten wird in der Werkstatt. Bestimmt teurer als der o.g. Einkaufswagen für 1 € Dauermiete…so viel ist klar.

Dabei ist es doch so einfach und kostengünstig alle 3-5 Tage mal nach dem Öl zu schauen, oder mal das Wartungsheft zu sichten um die anstehende Wartung zu planen. Außerdem gibt es etliche „Problemlöser“ auf dem Markt, welche besonders bei Kurzstrecken-Fahrzeugen Sinn machen. Vom Kraftstoffadditiv für die Reinigung von Kraftstoffanlage und Partikelfilter bis zum Öl und Getriebezusatz, welcher für Verschleißreduzierung, Sauberkeit der Systeme und bestenfalls weniger Spritverbrauch sorgt ist alles auf dem Markt. (↓)

Gute Pflege bringt Zuverlässigkeit

Als Kurzstrecken-Fahrer ist gute Pflege einfach unerlässlich für die Zuverlässigkeit und nicht minder für die Sicherheit der Kinder bzw. der Insassen. Wer möchte schon mit den Zwergen an einer stark befahrenen Straße oder Autobahn liegen bleiben. Doch man kann auch mit minimal technischem Verständnis durchaus lernen ein Gefühl für die Bedürfnisse seines Fahrzeugs zu entwickeln. Hört er sich an wie immer? Ruckelt oder klingt der Motor anders als sonst? Ist das Geräusch neu? Wofür sind welche Warnlampen? Das sind kleine Merksätze die man sich gut verinnerlichen kann. Schreiben Sie diese Fragen auf ein Post-It und kleben es auf ihr Amaturenbrett, so dass sie es immer wieder lesen wenn sie im Auto sitzen.

Sie werden merken wie sich Ihr „Auto-Gefühl“ langsam weiterentwickelt, bis es nach einigen Wochen oder Monaten an einen freien Platz im Kleinhirn angedockt hat, und ab diesem Zeitpunkt wissen Sie schon vor dem leuchten der Motor-Kontrollleuchte was Ihrem motorisierten Familienmitglied fehlt. Jetzt ist Ihr frisch geschultes Gehör und das Gefühl für Ihr Fahrzeug ein Teil des gut geschmierten, und straff durchgeplanten Unternehmens „Familie“. Und statt einer hohen Werkstattrechnung können Sie von nun an, mit „Fynn & Maja“ mal richtig „on Tour“ gehen, und in den Urlaub fahren oder den beiden noch ein Schwester oder Brüderchen schenken…das bleibt natürlich ihr Geheimnis.

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