Der Otto-Partikel-Filter (OPF) auf dem Vormarsch

15.04.2021 Wissen

Vortrieb durch Verbrennung

Der Otto-Partikel-Filter (OPF) hat seinen Namen, wie auch der Diesel-Partikel-Filter (DPF), nicht von seinem technischen Erfinder, sondern nämlich von den beiden Herren, die sich mit dem Thema „Vortrieb durch Verbrennung“ befasst haben: Nicolaus August Otto, der Erfinder des Benzinmotors, und Rudolf Christian Karl Diesel, der Erfinder des Dieselmotors.

Ob die beiden schon damals geahnt haben, dass sie mit ihren Erfindungen den Lauf der Welt und die Geschichte bis in die heutige Zeit beeinflussen würden? Wer weiß das schon?

Aber was heute aus ihren Erfindungen geworden ist, hatten die zwei ganz sicher nicht auf dem Zettel. So ziemlich in allen Bereichen des Otto- und Dieselmotors wurde weiter entwickelt, um zu optimieren. Sogar diverse Neuinterpretationen des ganzen Systems wurden erdacht und auch zum Teil gebaut. Mal mit durchschlagendem Erfolg und mal mit weniger Erfolg.

Zum Beispiel das Atkinson- und das Miller-Prinzip, welche heute zum Teil von einigen Herstellern wiederentdeckt und auch in Kombination verwendet wird. So kam es zum berühmten ETA Motor aus Bayern, welcher die Vorteile eines Benziners mit dem Drehmoment eines Dieselmotors verband. Und natürlich zu Computer-Einspritzsystemen in Verbindung mit der Serienreife des geregelten Katalysators.

Wie dessen Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten verlaufen ist, sehen und hören wir heute täglich in den Medien. Wenn die Politik mit der Technik kollidiert, sind langwierige und komplizierte Debatten die Folge. So ziemlich jede technische Evolution der Fahrzeugtechnik wird durch umweltpolitische Entscheidungen bestimmt.

Dann gibt es keinen Platz mehr für Emotionen, Farben, Formen und „bella macchina“, sondern nur noch für Begriffe wie Flottenverbrauch, Schadstoffemissionen, Feinstaubbelastung und E-Mobilität.

Evolutionsstufen der Abgasnachbehandlung

Seit ein paar Jahren gibt es die Euro 6d-temp und Euro 6d. Damit sind wir bei der nächsten „Evolutionsstufe“ der Abgasnachbehandlung angekommen: dem OPF, welcher, wie der Name schon sagt, die Partikel aus dem Abgas des Benzinmotors herausfiltern soll.

Diese kleinen Partikel-Bösewichte sind übrigens sogenannte „Nanopartikel“ und im Vergleich zu den Diesel-Partikeln nochmals deutlich kleiner. Sie transportieren jedoch mehr unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC), da die Partikel des Ottomotors mehr Feuchtigkeit binden können als deren trockenere Diesel-Partikel-Kollegen. Solche Feinstpartikel werden von Mensch und Tier ungefiltert aufgenommen und verbleiben in den Lungen und lagern sich dort ab.

Vielleicht erinnert sich noch so manch einer an die Mitte der 1980er-Jahre, als der Kauf eines Diesel-PKW mit Steuerbefreiung belohnt wurde. Heute gilt der Diesel als verpönt und umweltschädlich. Wie so oft ist das nicht die ganze Wahrheit. Denn wie wir heute wissen, sind auch die Benzin-Direkteinspritzer richtige Weltmeister der Partikel-Produktion.

Im Umkehrschluss bedeutet das, die Ottomotoren haben einen deutlichen höheren Partikelausstoß als ein vergleichbarer Dieselmotor. Erste Expertisen bezüglich der ausgestossenen Partikel-Menge zeigen die etwa 15-fach höhere Partikelmenge in Relation zu einem vergleichbaren Dieselmotor.

Vorbeugende Reinigung des OPF mit einem Benzin-Additiv durchaus empfehlenswert

Umso sinnvoller ist also die Abgasnachbehandlung und Filterung durch den Otto-Partikel-Filter (OPF). Auch wenn der OPF sich durch die beim Benzinmotor deutlich höheren Abgastemperaturen praktisch selbst regeneriert (also reinigt), so ist der vorbeugende Einsatz eines Additivs durchaus empfehlenswert.

Vor allem bei Kurzstreckenfahrten werden wie auch beim Diesel zu geringe Abgastemperaturen erzielt, was die Ansammlung größerer Rußpartikel-Mengen begünstigt. Diese können nicht mehr zu Asche verbrannt werden und sorgen dann schlussendlich irgendwann für einen vollen Partikelfilter. Gerade in der aktuellen Zeit mit km-Begrenzungen und Home-Office werden die meisten Fahrzeuge nur noch sporadisch und auf Kurzstrecken bewegt.

Sorgen wir also für saubere Filter bei Mensch und Maschine.

Haben Sie Fragen zu unseren Additiven?

Unsere Experten helfen Ihnen gerne persönlich per Telefon, Live-Chat oder E-Mail weiter!

Kontaktieren Sie uns

Ähnliche Artikel